Entscheiden
Theorie: Entscheidungen transparent treffen
Damit Entscheidungen nicht aus dem hohlen Bauch heraus getroffen werden und auch nach mehreren Jahren noch aufgezeigt werden kann, warum man sich für eine gewisse Lösung entschieden hat, sind Entscheidungen möglichst transparent zu treffen und aufzuzeigen.
Im Folgenden werden verschiedene Entscheidungstechniken aufgezeigt.
Abwägung Vor- und Nachteile (Argumentenbilanz)
Die Abwägung von Vor- und Nachteilen ist eine Entscheidungstechnik, bei der man die positiven und negativen Aspekte einer Entscheidung gegeneinander abwägt, um die beste Option zu finden.
Um die Abwägung von Vor- und Nachteilen anzuwenden, muss man zuerst die verschiedenen Optionen definieren, die zur Auswahl stehen. Anschliessend werden die Vor- und Nachteile jeder Option aufgelistet und bewertet, indem man sie in einer Tabelle oder Liste gegenüberstellt.
Es können verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, wie z.B. Kosten, Nutzen, Risiken, Zeitrahmen, Aufwand, Umweltverträglichkeit, usw. Dabei sollten alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden, um eine umfassende Bewertung der Optionen zu erhalten. Wenn alle Vor- und Nachteile aufgelistet sind, werden sie gegeneinander abgewogen, indem man die Vor- und Nachteile jeder Option miteinander vergleicht. Dabei kann man beispielsweise Punkte vergeben oder Gewichtungen festlegen, um die Bewertung objektiver zu machen.
Anschliessend kann man die Optionen auf Basis ihrer Bewertung sortieren und die beste Option auswählen.
Die Abwägung von Vor- und Nachteilen ist eine einfache und effektive Methode, um Entscheidungen zu treffen, insbesondere bei komplexen Entscheidungen mit vielen Faktoren. Sie ermöglicht es, die verschiedenen Optionen objektiv zu bewerten und ihre Vor- und Nachteile transparent zu machen, um eine fundierte Ent-scheidung zu treffen.
Rangreiheverfahren
Ein Rangreiheverfahren ist eine Entscheidungstechnik, bei der mehrere Alternativen anhand ihrer Rangfolge bewertet werden. Dabei werden die verschiedenen Alternativen miteinander verglichen und in eine Rangfolge gebracht, indem man sie nach ihrer Relevanz oder Wichtigkeit sortiert.
Um ein Rangreiheverfahren anzuwenden, müssen zuerst die Kriterien festgelegt werden, anhand derer die Alternativen bewertet werden sollen. Anschliessend werden die Alternativen paarweise miteinander verglichen und nach ihrem jeweiligen Platz in der Rangfolge sortiert. Dies kann beispielsweise durch eine Punkte-vergabe erfolgen, indem man jeder Alternative für jedes Kriterium Punkte zuweist und am Ende die Gesamt-punktzahl vergleicht.
Rangreiheverfahren können nützlich sein, um komplexe Entscheidungen zu treffen, bei denen viele Kriterien und Alternativen berücksichtigt werden müssen. Sie ermöglichen es, die Alternativen objektiv zu bewerten und in eine klare Rangfolge zu bringen, um die beste Entscheidung zu treffen.
Entscheidungsbaum
Ein Entscheidungsbaum ist eine grafische Darstellung einer Entscheidungsfindung, die Entscheidungsalternativen, mögliche Ereignisse und ihre Konsequenzen miteinander verknüpft. Es ist eine Methode zur visuellen Darstellung und Analyse von Entscheidungen, bei der man Schritt für Schritt vorgeht, um zu einer Entscheidung zu gelangen.
Ein Entscheidungsbaum beginnt typischerweise mit einer Entscheidung, die getroffen werden muss, und geht dann in verschiedene mögliche Entscheidungen oder Ereignisse über, die von dieser Entscheidung abhängen. Jeder mögliche Ausgang führt zu einem neuen Knoten im Entscheidungsbaum und kann weitere Entscheidungen oder Ereignisse nach sich ziehen.
In einem Entscheidungsbaum werden die Wahrscheinlichkeiten der verschiedenen Ereignisse und Konsequenzen berücksichtigt, um zu einer fundierten Entscheidung zu gelangen. Man kann auch Kosten, Nutzen, Risiken und andere Faktoren berücksichtigen, um die Bewertung objektiver zu machen.
Entscheidungsbäume können in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, wie z.B. bei der strategischen Planung, bei der Investitionsentscheidung, bei der Produktentwicklung oder im Risikomanagement. Sie ermöglichen es, komplexe Entscheidungen in übersichtlicher und strukturierter Weise darzustellen und zu analysieren.
Ein Vorteil von Entscheidungsbäumen ist, dass sie es ermöglichen, die Konsequenzen von Entscheidungen vorherzusagen und zu bewerten, bevor man tatsächlich eine Entscheidung trifft. Sie können auch dabei helfen, alternative Entscheidungen zu analysieren und zu vergleichen, um die bestmögliche Entscheidung zu treffen.
Nutzwertanalyse
Die Nutzwertanalyse ist eine Methode zur Entscheidungsfindung, die dabei hilft, komplexe Entscheidungen zu treffen, indem sie verschiedene Faktoren quantitativ bewertet und gewichtet. Die Methode ist in der Regel in mehrere Schritte unterteilt:
- Festlegung der Entscheidungskriterien: Zunächst müssen die Entscheidungskriterien identifiziert werden, die für die Entscheidung relevant sind. Diese Kriterien sollten im Zusammenhang mit dem Entscheidungsproblem stehen und können z.B. Kosten, Zeit, Qualität oder andere Faktoren umfassen.
- Gewichtung der Entscheidungskriterien: Im nächsten Schritt müssen die Kriterien gewichtet werden, um ihre relative Wichtigkeit zu bestimmen. Jedes Kriterium erhält einen prozentualen Anteil an der Gesamtbewertung.
- Definition der Alternativen: Es müssen die Alternativen definiert werden, die in die Entscheidung einbezogen werden sollen. Es können mehrere Alternativen vorhanden sein, und jede Alternative muss in Bezug auf die identifizierten Entscheidungskriterien bewertet werden.
- Bewertung der Alternativen: Jede Alternative wird nun in Bezug auf jedes Entscheidungskriterium bewertet. Die Bewertung erfolgt auf einer Skala von 1 bis 5 oder von 1 bis 10, wobei höhere Werte eine bessere Bewertung darstellen.
- Multiplikation von Bewertung und Gewichtung: Die Bewertungen jeder Alternative werden mit den entsprechenden Gewichtungen multipliziert. Die Summe der multiplizierten Werte ergibt den Gesamtnutzwert für jede Alternative.
- Vergleich der Gesamtnutzwerte: Die Alternativen werden anhand ihrer Gesamtnutzwerte verglichen, um die beste Option zu identifizieren.
Die Nutzwertanalyse kann in vielen Bereichen eingesetzt werden, wie z.B. bei der Produktentwicklung, bei Investitionsentscheidungen oder bei der Auswahl von Lieferanten. Sie ist eine nützliche Methode, um komplexe Entscheidungen zu unterstützen und sicherzustellen, dass alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden.
💼 Auftrag: Nutzwertanalyse
Sie möchten für sich einen neuen Laptop kaufen und möchten dazu eine systematische Entscheidung treffen, die Sie Ihren Kollegen zeigen und erklären können.
Aufgabenstellung
Erarbeiten Sie eine Nutzwertanalyse in dem Sie grob folgendermassen vorgehen:
- Beschreiben Sie die für Sie relevanten Kriterien und gewichten Sie diese.
- Suchen Sie mindestens drei Laptop-Varianten heraus, die für Sie in Frage kommen und Ihren Musskriterien entsprechen.
- Stellen Sie die Nutzwertanalyse auf und zeigen Sie transparent, welche Variante der Sieger ist.
Gütekriterien
Der Lern- und Arbeitsauftrag ist erfüllt, wenn:
- Sie die Entscheidung für den Laptop transparent, nachvollziehbar und begründet dargestellt haben.